Floraphoniker begeistern mit blühender Phantasie
Weichenberg ist am Ostermontag gut besucht
Aindling-Weichenberg. Der Ostermarkt in Weichenberg ist seit über einem Jahrzehnt anscheinend ein Selbstläufer. Selbst das durchwachsene Wetter am gestrigen Ostermontag konnte nicht verhindern, dass Weichenberg zugeparkt war. Dem dortigen Gartenbau- und Baumschulbetrieb Christoph war es einmal mehr durch einen gezielten Griff in die Speichen gelungen, dem Selbstläufer Schwung zu verleihen.
Freilich wollten viele einfach nur in schönem Ambiente spazieren gehen, Freunde treffen oder einen Kaffee trinken, viele jedoch wollten sich die Augen- und Ohrenweide der Floraphoniker nicht entgehen lassen. Die Musiker selbst versprühen den Charme der 68er, ihre Instrumente zeugen von blühender Phantasie.
Vogeltränke als Schlagzeug
Eine Schubkarre voller Gießkannen und Vogeltränken als Schlagzeug, ein Waschschaff mit fetten Gitarrensaiten als Kontrabass, eine auseinandergesägte Gießkanne als Ziehharmonika und eine E-Gitarre, deren Hals aus einem Blecheimer ragt, sind das eine. Der andere, erstaunliche Effekt sind die österreichisch klingenden Texte, die Ohrwurmmelodien einen komplett anderen Sinn verleihen. Beispiel: The Lions sleep tonight. Hier heißt der Originaltext: In the village, the peaceful village the Lions sleep tonight. Die Floraphoniker sangen: „In mei’m Goadn, mei’m klana Goadn, do schnarcht a Goadnzweag.“
Der Millionenseller „Sweet home Alabama“ mutiert zum potenziellen Verkaufsslogan für die Firma Christoph: „Mir hama olle Bama“. „Lady Madonna“ von den Beatles ist ebenso zu hören wie „Tequila“ von Santana. Und der Uralt-Blues „Sitting on the dock of the bay“ von Otis Redding wird zu „I sitz den gonz’n Tog vor mei’m Beet.“ (mgw)